Kontaktlos bezahlen, so funktioniert es: Die fortwährende Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen ist wichtig um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Ertragsquellen zu erschließen. So steht dies in vielen Unternehmensstrategien geschrieben.
Seitdem die sogenannten Fintechs, zumeist junge Finanztechnologie-Firmen mit Start-up-Charakter und Banklizenz, auf den Markt gekommen sind, nimmt die Innovationsgeschwindigkeit auch in der Bankenwelt spürbar zu.
Immer neue Ideen erlangen ihre technische Reife und werden an die Verbraucher oft mit dem Hinweis „Jetzt wird es einfacher für Sie“ weitergegeben. So passiert es aktuell auch mit der Kontaktlos-Bezahlen-Funktion für Bankkarten.
Kontaktlos bezahlen – der NFC-Chip macht es möglich
Auf neuen Bankkarten wird seit einigen Monaten ein sogenannter „Near Field Communication“-Chip integriert. Mit dieser Technologie ist es möglich, im Handel Beträge bis zu 25,- EUR ohne die Eingabe der PIN oder einer Unterschrift zu bezahlen, also kontaktlos bezahlen. Es genügt, die Bankkarte nah genug an das Bezahl-Terminal des Geschäftes zu halten und schon ist der Kleinbetrag bezahlt. Das klingt einfach und nimmt an der Kasse sicherlich weniger Zeit in Anspruch als bisher.
Aus diesem Grund waren die meisten Banken bisher der Meinung, dass diese Neuerung für ihre Kunden nur von Vorteil ist.
Kontrollverlust durch Datenübertragung?
Aber bringt das kontaktlose Bezahlen wirklich nur Vorteile mit sich? Im Begriff „NFC“ steht das „C“ für „Communication“. Dies bedeutet, dass zur erfolgreichen Abwicklung der Zahlung natürlich Daten zwischen der Bankkarte des Kunden und dem Terminal des Händlers ausgetauscht werden müssen.
Und wo Daten ausgetauscht werden, da ergeben sich für Betrüger auch immer Möglichkeiten diese in irgendeiner Form abzugreifen.
Mit diesem Gedanken beschäftigen sich derzeit viele Verbraucher, die über die Einführung der Kontaktlos-Bezahlen-Funktion von ihrer Bank per Brief informiert wurden. Anstatt sich über die Vorteile der Funktion zu freuen, entsteht eher ein Gefühl der Unsicherheit. „Sind meine Daten wirklich sicher?“ Das ist die zentrale Frage, die sich die Kunden stellen.
Was passiert bei Kartenverlust?
Wenn die Bankkarte verloren geht oder gestohlen wird, so ist es Dritten dank der Funktion möglich, solange kleinere Beträge mit der gefundenen Karte zu bezahlen, bis diese vom Karteninhaber gesperrt oder das von der Bank hinterlegte Limit erreicht worden ist. Wenn der Kartenverlust also nicht sofort bemerkt wird, könnte dies dazu führen, dass ein nicht ganz unbeträchtliches finanzielles Risiko für den Kunden besteht. Denn die Haftungsfrage ist hier nicht ganz eindeutig.
Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, sich vor dem genannten Risiko möglichst gut zu schützen. Die meisten Banken bieten inzwischen zum Beispiel einen SMS-Service an, der den Kunden bei jeder Kontotransaktion sofort informiert. So könnte im Falle des Falles schnell gehandelt und die Karte gesperrt werden.
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Mangelnde Informationen trüben die Freude
Zu kritisieren ist hier vor allem die mangelnde Aufklärung seitens der Kreditinstitute. Denn die Antworten auf Fragen zur Datensicherheit und Verlustrisiko finden die Verbraucher in den Standardschreiben der Banken zumeist nicht. Und so stehen die Telefone in den Call-Centern nicht mehr still und die jeweiligen Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun, um die Fragen der verunsicherten Kunden zu beantworten.
Kunden, die sich bezüglich dieses Themas erst gar nicht mit ihrer Bank unterhalten wollen, bestellen Datenschutzhüllen für kontaktlose Kredit- und Bankkarten. Diese Datenschutzhüllen verhindern das unbeabsichtigte Auslesen der jeweiligen Kartendaten.
Die Lösung in Bezug auf die Abschaltung der NFC-Funktion ist allerdings wesentlich einfacher. Es ist den Banken nämlich möglich, die Kontaktlos-Bezahlen-Funktion auf der Bankkarte inaktiv zu setzen. Dann unterscheidet sich die neue Bankkarte diesbezüglich nicht mehr von der Vorgänger-Karte. Diese nicht ganz unwichtige Information wurde den Verbrauchern allerdings nicht immer mitgeteilt.
Fazit: Zu kritisieren ist nicht die neue Funktion an sich, sondern die Informationspolitik der Kreditinstitute. Diese schürt Unsicherheit bei den Verbrauchern und gefährdet kurz- bis mittelfristig die erfolgreiche, flächendeckende Nutzung.
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